Projekt: Reverse Graffiti an der Rappbodetalsperre – Kunst trifft Hochdruck
Über das Projekt
Im Sommer 2024 wurde ein einzigartiges Kunstprojekt an der imposanten Rappbodetalsperre im Harz verwirklicht – in enger Zusammenarbeit mit der Firma Kärcher und dem renommierten Künstler Klaus Dauven. Ziel war es, die gewaltige Staumauer – 106 Meter hoch, 415 Meter lang – in eine temporäre Leinwand zu verwandeln.
Entstanden ist ein über 40.000 m² großes Reverse-Graffiti-Kunstwerk, das ausschließlich durch die Kraft des Wassers sichtbar wurde. Mittels Hochdruckreinigung wurden elf Schmetterlinge der gefährdeten Art Kleiner Eisvogel (Limenitis camilla) in die Betonfläche gezeichnet – ohne Farbe, ohne Chemie, ganz im Zeichen der Natur.
Meine Rolle
Als Spezialist für Seilzugangstechnik und Denkmalpflege durfte ich Teil dieses außergewöhnlichen Vorhabens sein. Gemeinsam mit dem Kärcher-Team und erfahrenen Industriekletterern war ich verantwortlich für die präzise Umsetzung der großflächigen Linien – basierend auf einer zuvor laserprojizierten Vorlage.
In schwindelerregender Höhe arbeiteten wir tagelang an Konturen, Details und Schattierungen – ganz nach dem Prinzip: zeichnen durch Reinigen. Dabei war höchste Konzentration gefragt, denn jede Bewegung war Teil des finalen Bildes.
Was bleibt
Die Schmetterlinge sind nicht dauerhaft – sie werden durch Witterung und Zeit wieder verblassen. Doch genau das macht das Werk so besonders: vergänglich, flüchtig, und doch kraftvoll präsent.
Ein Symbol für Leichtigkeit, Naturverbundenheit und die Schönheit des Augenblicks – mitten im rauen Beton der Talsperre.
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